Das Schloss Schillingsfürst ist seit ca. 1300 Sitz des Fürstenhauses Hohenlohe-Schillingsfürst und auch heute noch bewohnt und im Besitz der Familie. Der aktuelle Schlossherr Constantin Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst ist ein großer Musikliebhaber und Förderer der Liszt-Akademie Schloss Schillingsfürst. Er ist auch der Ur-Ur-Enkel von Marie zu Sayn-Wittgenstein, deren Mutter Carolyne zu Sayn-Wittgenstein die Lebensgefährtin von Franz Liszt war.
Franz Liszt
Bereits um das Jahr 1000 taucht der Name "Xillingsfirst" in der "Burgbernheimer Wildbannurkunde" auf. Das Schloss Schillingsfürst erlebte eine wechselhafte Zeit, in der die prunkvolle Anlage mehrmals zerstört (1316, 1525, 1632) und wieder aufgebaut wurde.
Das heutige Aussehen des dreigeschossigen Dreiflügelschlosses mit Ehrenhof ist auf den französischen Architekten Louis Remy de la Fosse zurück zuführen. Er gab mit den Barockelementen dem Schloss im Jahr 1750 sein heutiges Aussehen.
Umgeben wird das Schloss von einer doppelten Wallgrabenanlage mit einer inneren und einer äußeren Grabenbrücke sowie einem Hofgarten mit Denkmälen und dem Mausoleum der Familie Hohenlohe-Schillingsfürst. Zahlreiche Bestandteile der Anlage (wie das Schloss und der Kardinalsgarten) sind denkmalgeschützt.
Ein Besitzer des Schlosses und ein Vorfahre des heutigen Schlossherrn war Fürst Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst, der bayerischer Ministerpräsident (1866 – 1870) sowie Reichskanzler des Deutschen Kaiserreiches (1894 – 1900) und preußischer Ministerpräsident war. Sein Arbeitszimmer ist im Schloss originalgetreu erhalten und kann im Rahmen einer Führung durch das Schlossmuseum besichtigt werden.
Bild: Bildnis des Reichskanzlers Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst, Öl auf Leinwand, gemalt von Franz von Lenbach, 1896
Im Gedenken an die enge Verbindung zwischen dem Komponisten Franz Liszt und der Familie Hohenlohe-Schillingsfürst sowie dem Schloss Schillingsfürst gibt es im Schloss den Liszt-Raum mit Gemälden und Andenken sowie originalen Erinnerunsstücken von Franz Liszt.
Liszt-Raum auf Schloss Schillingsfürst mit Bilder von Franz Liszt und Kardinal Gustav Adolf zu Hohenlohe Schillingsfürst nach Gemälden von Reiner Grunwald
Das Bild zeigt Franz Liszt und Kardinal Hohenlohe vor der Wasserorgel auf einem Balkon im Garten der Villa d’Este in Tivoli. Das Aquarell wurde 1870 von Salomon Corrodi gemalt.
Franz Liszt, Photographie 1865 von Canzi és Heller. Die Photographie ist vermutlich die erste Aufnahme, die Liszt in Abbé-Kleid zeigt. (Quelle: Burger, Ernst: Franz Liszt. Die Jahre in Rom und Tivoli, Mainz 2010, S. 100)
Brief von Franz Liszt an seinen Onkel Eduard vom 19. August 1873 aus Weimar: "Nach einer dreiwöchentlichen Abwesenheit bin ich vorgestern hierher zurückgekehrt. Ich verblieb zuerst zehn Tage in Bayreuth, vom 26. August bis 5. September und dann ebenso lange in Schillingsfürst bei dem Kardinal Hohenlohe."
Brief von Marie zu Hohenlohe Schillingsfürst vom 24. April 1902 an den Weimarer Generalintendanten, in dem sie die Schenkung des Liszt-Erbes an Großherzog Carl Alexander bekräftigt. Der Brief beginnt: „Als nach dem Tode meiner Mutter, Fürstin Carolyne Sayn Wittgenstein, der testamentarischen Alleinerbin des Meisters Franz Liszt, an mich als Erbin meiner Mutter die Aufgabe herantrat, für die Trophäen der glänzenden Laufbahn des Meisters eine Stätte zu suchen, fand ich keine würdigere, als das pietätvolle Weimar, welches die Erinnerungen an große Männer eines früheren Jahrhunderts hütete und ehrte.“
Brief von Franz Liszt an Kardinal Gustav Adolf zu Hohenlohe Schillingsfürst.
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